Die Winterburg
Die Winterburg war eine ziemlich große Burganlage mit Vorburg, Graben und dem „alten Schloß“ mit einem gewaltigen Turm, direkt über dem Tal des Fischbachs mit dem Ort Winterburg. Ihre Hauptaufgabe war die Kontrolle über die wichtigen Straßenverbindungen zwischen Mainz – Trier und Simmern. Häufig wird auch davon gesprochen, dass die Sponheimer Grafen hier die Winter verbracht haben (angeblich wegen der großen Holzvorräte und der guten Jagd im Soonwald).
Es ist wahrscheinlich, dass die Burganlage im späten 13. Jahrhundert errichtet wurde.
1325 erhielt Graf Johann von Sponheim vom Trierer Erzbischof Balduin eine Lehensurkunde für Burg und Tal Winterburg.
Bereits 1334 wurde in einer Fehde zwischen Erzbischof Balduin und den Grafen von Sponheim ein Teil der Burg, die sog. Vorburg, zerstört, das „alte Schloß“ blieb jedoch unangetastet.
Der Dreißigjährige Krieg betraf Winterburg mehrfach sehr hart, aber das „alte Schloß“ blieb wieder unangetastet.
Erst 1689, während der Eroberungskriege Ludwig XIV. gegen die Pfalz zerstörte der französische General Mélac die Burg vollständig. Für geraume Zeit blieben aber erhebliche Reste der Anlage erhalten.
Das Amtshaus auf dem Gelände der Vorburg war bis in neuere Zeit der Sitz des Amtes Winterburg.
1839 stürzte der große Turm des „alten Schlosses“ ins Tal, beschädigte das Schulhaus des Ortes. Wegen des Schocks bei der Bevölkerung wurde eine Baufirma damit beauftragt, die Ruine vollständig abzutragen, weshalb heutzutage kaum mehr Reste zu finden sind.
1955 gründete sich die „Schullandheim-Vereinigung 1955 Mainz e.V.) und kaufte das Amtshaus (1959). Seitdem haben über 60 000 Mainzer Schüler auf der Winterburg genächtigt.